|
Fotos |

Ansicht (Montage) |

Eingangsseite |

Detail
|

Eingang
|

Laubengang
|

Detail |

Blick |

Hauptflur
|

Grundriss
|

Konferenzraum (Montage) |
|
|
|
 |
Gebäude |
Florya Atatürk Deniz Köskü |
Architekt |
Seyfettin Nasih Arkan |
Bauherr |
Mustafa Kemal Atatürk |
Baujahr |
1935 |
Nutzung |
Museum |
Adresse |
Istanbul Caddesi, Florya-Istanbul |
|
|
Atatürks Sommerresidenz im Istanbuler Vorort Florya am Marmarameer kann als absolutes Highlight der modernen Architektur Istanbuls
bezeichnet werden. Am praktischsten erreicht man Florya mit dem Nahverkehrszug vom Sirkeci-Bahnhof aus in ca. 30 Minuten Fahrzeit.
Und bereits die Fahrt mit dieser S-Bahn kann ein kleines Erlebnis werden, auf dem man gleich einige der kontaktfreudigen Einheimischen
näher kennenlernen kann. Ab dem Bahnsteig in Florya ein paar Minuten hinter dem Flughafen führt dann ein kurzer Fußweg entlang der
Istanbul Caddesi direkt ans Meer, wo man sogleich den Pavillon erblickt.
Ganz erhaben steht dieser auf Pfählen ins Meer gestellt und wird über einen 90 Meter langen Steg vom Strand aus erreicht.
Nachdem SEYFI ARKAN zum "Privatarchitekten von Atatürk" ernannt worden war, plante und baute er diese Sommerresidenz für den großen
Reformer der Türkei innerhalb kurzer Zeit im Jahr 1935.
Man kann dem schlichten Gebäude direkte Einflüsse der Deutschen Moderne direkt
ansehen, was auch nicht verwundert, da ARKAN zuvor für 5 Jahre in Deutschland bei HANS POELZIG in die Lehre ging. So stellen sich beim
Anblick des schlichten weißen und klaren Florya-Pavillons direkt Assoziationen zum Bauhaus ein.
Der Pavillon im Meer besteht aus drei Gebäudeflügeln, die rechtwinkling zueinander angeordnet sind. Zur Gesamtanlage gehören noch zwei
weitere schlichte weiße Holzgebäude am Strand, die die Nebenräume und Gästezimmer beinhalten.
Die Sommerresidenz diente als Erholungs- und Rückzugsort für das alternde Staatsoberhaupt Atatürk, dem ärztlich Seeluft verordnet wurde.
Damit er auch dort den Regierungsgeschäften nachgehen konnte, ist sein Pavillon mit Arbeitszimmern und einem großen zentralen Konferenz-
Raum ausgestattet, der mehrfach zum Empfang von ausländischen politischen Gästen genutzt wurde. Diese Tradition wurde von den nachfolgenden
Präsidenten bis 1988 fortgeführt, als das Gebäude restauriert und in ein Atatürk-Museum umgewandelt wurde.
Heute ist das Gebäude, wohl auch aufgrund der Restaurierung, in einem erfreulich guten Zustand und beherbergt ein Museum über Atatürk und
seinen Architekten SEYFI ARKAN und kann Di-MI und FR-SO mit Führung besichtigt werden. Als ich dort war, war ich der einzige Mensch am
einsamen Strand und fand den Pavillon verschlossen vor. Mit Hilfe der zuvorkommenden Pförtners am Zugang zum Strand konnte allerdings der
Museumsführer telefonisch erreicht werden, der mir kurz darauf eine Privatführung veranstaltete. Dabei darf man sämtliche Räume mit der
authentischen Einrichtung besichtigen und auch fotografieren. Mein Tipp hierzu: Hartnäckig sein, Nachfragen und Warten lohnen sich; das
Gebäude ist für Interessierte unbedingt den Besuch wert, wenn es auch ziemlich unbekannt zu sein scheint. Zu unrecht!
|
|